Allgemeines und Botanik

Die Lupine als einheimische Pflanze

Das stimmt so nicht ganz, Die Lupine ist eine der vielen Pflanzen, die nach der Eroberung der neuen unbekannten Kontinente jenseits des Ozeans ihren Weg in die europäischen Gefilde gefunden haben. Die Lupine stammt, wie Kartoffel und Tomate also ursprünglich aus Südamerika.

Die Lupine ist eigentlich eine giftige Pflanze, das heißt viele ihrer Sorten enthalten Lupinen in den Samen. Dieser giftige Bitterstoff kann in entsprechender Konzentration Atemlähmungen herbeiführen, die auch lebensbedrohlich werden können. Sie gehört zu den Hülsenfrüchten, ist also mit unserer heimischen Erbse „verwandt“. Zu dieser Pflanzenfamilie gehören zum Beispiel auch Kichererbsen und Erdnüsse. Botanisch gesehen handelt es sich bei den Lupinen um Schmetterlingsblütler, sie stellen außerdem eine eigene Gattung innerhalb der Botanik dar,

Der Volksmund bezeichnet die Lupine als Wolfsbohne oder Feigbohne. Dabei ist die Lupine vielen gar nicht als Nutzpflanze bekannt. Die Meisten verbinden mit dieser Pflanzen eine blütenreichen, hohe Pflanze, die sie im Wald am Wegesrand finden und vor der man in frühester Kindheit bereits gewarnt wurde. Aber seit der Kultivierung hat sich die Zahl der verwertbaren Lupinensorten erheblich erhöht. Da diese fast völlig frei bitterstoffen und damit ungefährlich sind, werden alle Nutz-Sorten der Lupine landläufig auch als Süßlupine bezeichnet.

Die Vorteile der Lupine / Anbau und Verwendung

Die Lupine ist eine anspruchslose Pflanze, die in Deutschland vor allem auf sandigen Böden heimisch ist. Damit kann sie vor allem im nord- und ostdeutschen Binnenland problemlos angebaut werden. Das war nicht immer so. Die ersten Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland kultivierten Sorten waren wärmeliebend. Obwohl die Pflanze in vielen Bereichen einsetzbar war, konnte sie sich somit vorerst nicht durchsetzen.

Mit der Züchtung neuer Arten stellt die Lupine heute aber eine sehr flexible und leicht zu kultivierende Alternative für verschiedene Bereiche der Landwirtschaft dar. Zum Einen ist sie ein so genannter Stickstoff – Fixierer. Das bedeutet, dass die Lupine die im Boden enthaltenen Nährstoffe für die eigene Ernährung nutzen kann. Sie bildet ein tiefes und verzweigtes Wurzelwerk aus und benötigt damit keine zusätzliche Düngung. Gleichzeitig sammelt sie den Stickstoff aus der Luft und reichert den umliegenden Boden mit diesem notwendigen Düngemittel an.

Sie wird daher vor allem im biologischen Landbau als Bodenverbesserer und Zwischenfrucht genutzt. Diese sogenannte Gründüngung führt zu einer Anreicherung des Bodens mit notwendigen Mineralien und Düngemitteln. Die Lupine kann über die Knöllchenbakterien und Symbionten den Boden mit Stickstoff anreichern und das im Boden enthaltene Phosphat lösen. Das kräftige Wurzelwerk der Lupine führt außerdem zu einer natürlichen Auflockerung, was die weitere Bewirtschaftung des Bodens erleichtert.

Darüber hinaus stellen die sehr eiweißreichen Pflanzenteile einen sowohl für den Menschen, als auch für Nutztiere geeigneten Ersatz zu anderen Kultur-Früchten dar. Für den Menschen gilt die Lupine als natürlicher und vor allem heimischer Ersatz zu Sojaprodukten.

Der Anbau der Lupine

Die Lupine ist eine sehr anspruchslose Pflanze und daher auch für den Anfänger unter den Kleingärtnern gut zu handhaben. Für den Hobbygärtner bietet sich hier die optimale Kombination aus wenig Aufwand und gleichzeitig hohem Nutzen bzw. Ertrag. Selbst wenn man keine Lupinensamen verwenden möchte, um damit den eigenen Speiseplan zu bereichern, bietet die Pflanze durch die lang anhaltende Blütenpracht vom späten Frühjahr bis in den Herbst viel Freude.

Die Lupine hat wenig Ansprüche an den Boden. Da sie als Stickstoff-Sammler selbst für die entsprechende Düngung sorgt, hat man später wirklich wenig zu tun. Das Beet sollte einen möglichst sonnigen Standort bieten. Wenn man die Lupinen aussäen möchte, bietet sich das zeitige Frühjahr an. Um einen guten Start zu ermöglichen, kann der Boden mit Kompost vorbereitet werden. Bei der Standortwahl sollte man berücksichtigen, dass die Pflanzen später über einen Meter groß werden können.

Möchte man die Lupinen auch als Eiweißquelle nutzen, dann kann man durch die Verwendung winterharter Sorten erheblich an Aufwand sparen. Die Lupinen sind dann mehrjährig am gleichen Ort und säen in der Umgebung ihren Nachwuchs aus. Dabei sollte bedacht werden, dass die Pflanzen einen Umkreis von bis zu sechs Metern neu bevölkern. Nach mehreren Jahren sind die Lupinen also durch den ganzen Garten verteilt.

Der Aufwand bei der Bewirtschaftung eines Lupinen-Beetes hält sich in Grenzen. Die Pflanzen lockern ihren Boden selbst auf und versorgen sich mit Nährstoffen. Sinnvollerweise lässt man davon auch anderen Pflanzen profitieren und setzt die Lupinen nach ein bis zwei Jahren an einen anderen Standort. Wenn die Lupinen zeitig im Jahr verblüht sind, kann man durch schnelles Zurückschneiden eine zweite Blüte erzwingen.