Verwendung der Lupine

Die Grundlage für die meisten Lebensmittel, in denen die Lupine enthalten ist, bildet das sogenannte Lupinenmehl. Dieses Lupinenmehl ist nichts anderes als das bereits erwähnte hochwertige Protein bzw. Lupineneiweiß.

Die Herstellung des Mehls ist recht unkompliziert und einfach zu bewerkstelligen. Die Lupinen-Kerne werden gepresst. Dadurch wird ihnen zuerst das überschüssige Wasser entzogen und es entstehen die sogenannten Flocken. Da diese für den Körper noch nicht gut verdaubar wären, werden sie anschließend eingeweicht. Durch diesen Vorgang wird das in den Faserstrukturen gelöste Eiweiß entzogen. Durch das Einweichen entsteht eine milchige Flüssigkeit, in der das spätere hochwertige Eiweiß bereits gelöst ist.

Nach dem letzten Arbeitsschritt, dem Verdampfen, bleibt nach vollständiger Erhitzung schließlich das Lupinenmehl als vielseitig verwendbares Pulver zurück.

Dieses Lupinenmehl ist der Grundstoff für viele verschiedene Produkte, die ganz oder teilweise aus diesem hochwertigen Eiweiß hergestellt sind. Dazu zählen eine Vielzahl von Backwaren genauso wie verschiedene vegane Bratlinge, beide denen die Lupine dann als Ersatz für Tofu genutzt wird. Für Menschen, die allergisch auf das Milcheiweiß reagieren, stellen Milch, Joghurt und ähnliche Produkt auf der Grundlage des Lupinenmehls eine gute Alternative dar. Selbst Eis wird bereits aus der Lupine hergestellt. Für Menschen mit hohem Blutdruck kann der Genuss von Kaffee aus gerösteten Lupinenkernen eine schmackhafte Variante sein.

Die Produkte im Einzelnen

Der Lupinenkaffee

Anders als die meisten Produkte mit Anteil an Lupinen wird der Kaffee nicht aus dem bereits beschriebenen Lupinenmehl hergestellt. Für den Lupinenkaffee werden die Lupinenbohnen ähnlich wie die Kaffeebohnen geröstet und anschließend gemahlen. Nach dem Mahlen hat man dann Kaffeepulver, was dem „normalen“ Pulver sehr ähnlich ist. Die Zubereitung unterscheidet sich ebenfalls nicht vom bekannten Brühen in der Kaffeemaschine.

Geschmacklich sind ebenfalls kaum Unterschiede zu erkennen. Das große Plus des Lupinenkaffees ist tatsächlich das fehlende Koffein. Während viele im Laufe ihres Lebens regelrechte Abhängigkeiten entwickeln und kaum noch Wirkung auf das Koffein zeigen, führt eine Umstellung auf Lupinenkaffee zu einer Abgewöhnung. Schon nach wenigen Tagen fühlt man sich fitter, obwohl man kein Koffein mehr zu sich nimmt.

Die Vorteile des Lupinenkaffees:
• kein Koffein
• kein Gluten
• keine Kaffeesäuren
• geröstet und gemahlen

Lopino – Die Lupine als Ersatz für Tofu

Bei der Betrachtung von pflanzlichen Ersatzprodukten zum Fleisch fällt der Name Tofu relativ schnell. Diese oft als Brätling angebotene Soja-Eiweißmasse ist allerdings aufgrund der Konsistenz und des Sojageschmacks nicht bei allen Veganern beliebt. Dazu kommt die Tatsache, dass es nun mal kein einheimisches Produkt ist.
Ein Produkt, das dem Tofu sehr ähnlich ist und aus der Lupine hergestellt wird, ist das so genannte Lopino. Hierbei handelt es sich um ein Eiweißkonzentrat, welches meistens in einer quarkähnlichen Konsistenz angeboten wird. Die Herstellung funktioniert ähnlich wie beim Lupinenmehl. Die Lupinensamen werden eingeweicht und zu einer dickflüssigen Masse, der Maische vermahlen. Aus dieser Maische kann dann die so genannte Lupinenmilch abgepresst werden. Anders als beim Herstellen des Lupinenmehls wird diese Milch dann aber nur auf den Grad erhitzt, an dem das enthaltene Protein ausflockt. Das geschieht bei zirka 85° C und dauert bis zu 50 Minuten. Danach wird die Molke abgetrennt.
Die so entstandene Masse kann in einem Presskasten weiter entwässert werden und wird dann entsprechend der gewünschten Bestimmung weiterverarbeitet. Klassische Produkte aus Lopino sind Bratlinge und Brotaufstriche. Lopino wird aber auch als ganzer Block angeboten.

Okara – Lupinenfasern

Okara ist ein Begriff, der eigentlich mit einem „Abprodukt“ der Tofu-Herstellung verbunden wird. Genauso werden auch bei der Herstellung der Lopino Blöcke Schalenbestandteile von der Lupinenmilch getrennt. Die getrockneten Lupinenfasern können in Backwaren und Feinkostprodukten als Zusatzstoffe verwendet werden. Okara ist eine körnige, gelblich gefärbte Masse. Geschmacklich erinnert sie an Nüsse. Deswegen wird Okara auch als Bestandteil von Cerealien verwendet.

Loyu – Soja Soßen Ersatz aus Lupine

Ähnlich wie bei der Sojabohne auch, werden viele Bestandteile auf vielfältige Art und Weise verwertet. Sojasoße ist vielen Menschen ein Begriff. Das Pendant aus Lupine heißt Loyu. Hier werden die Lupinensamen durch Fermentation und die Zugabe von Salz zu einer Flüssigwürze verarbeitet.

Lupinenjoghurt

Das es sich bei der Lupine um Samen mit einem hohen Anteil an hochwertigem Eiweiß handelt, lassen sich auch viele Produkte, die tierisches Eiweiß enthalten, ersetzen.

Eines dieser Beispiele ist der Lupinenjoghurt. Dieser Joghurt wird entweder als reiner Naturjogurt oder als Joghurt mit Geschmack angeboten. Da es sich bei diesem Produkt nicht um ein Milchprodukt handelt, wird die Konsistenz durch eine Mischung aus Wasser und dem Lupinenmehl erzeugt. Dabei ist der Lupinenjoghurt etwas dickflüssiger als ein Joghurt aus Milch. Der Geschmack des Naturjoghurts unterscheidet sich kaum vom Vergleichsprodukt. Der Bestandteil an Lupinensamen verleiht dem Joghurt aber eine leicht nussige Note.

Es gibt Joghurts, die gekühlt werden müssen und Joghurts, die im normalen Regal angeboten werden. Jedoch sollte auf die Zutatenliste geachtet werden. Leider bedeutet Vegan und Lupine nicht automatisch, dass die Produkte komplett ohne Zusatzstoffe auskommen. Oft enthalten die Joghurts mit Geschmack eben auch Zucker. Da ist die Alternative mit Naturjoghurt aus Lupine und frischem Obst sinnvoller.

Tabletten aus Lupineneiweiß

Im Bereich der Nahrungsergänzung gibt es viele Wege, wie dem Körper zusätzliche, förderliche Stoffe zugeführt werden können. Da die Versorgung mit hochwertigem Eiweiß wichtig für eine optimale Funktion des Stoffwechsels und verschiedener Bildungsprozesse im Körper ist, sollte man den eigenen Speiseplan mit hochwertigem Eiweiß ergänzen.

Das Lupineneiweiß ist in vielen Produkten zu finden, es kann aber auch separat erworben werden. Dann gibt es mehrere Möglichkeiten, wie man es verwenden kann. Theoretisch kann man das Pulver (Lupinenmehl) in Flüssigkeiten oder Speisen einrühren. Wer meist wenig Zeit für größere Mahlzeiten hat, der kann Lupineneiweiß auch in Tablettenform kaufen.

Der Vorteil einer solchen Tablette liegt auf der Hand. Ganz einfach lässt sich zählen, wie viel Eiweiß zugeführt werden soll. Eine Tablette enthält meist rund 40% hochwertiges Eiweiß und ist schnell nebenbei einnehmbar. Dabei liefern Tabletten aus Lupineneiweiß auf einen Schlag alle essentiellen Aminosäuren, was dem Körper zu einem gesunden Stoffwechsel verhilft. Der große Vorteil von Eiweißergänzung mit Lupineneiweiß ist das fehlende Purin. Während tierische Eiweiße bei übermäßigem Verzehr das Gichtrisiko erhöhen und eine erhöhte Nierentätigkeit erzeugen, hat die Lupine diese Auswirkungen nicht. Lediglich für Menschen, die bereits Allergien gegen Hülsenfrüchte entwickelt haben, kann die Einnahme von Lupineneiweiß Kreuzallergien auslösen.