Inhaltsstoffe der Süßlupine
Mit der weiteren Verbesserung der Lupinensorten durch planmäßige Zucht ist es seit den 30er Jahren des 20.Jahrhundert gelungen, die Lupine vor allem für den Menschen nutzbar zu machen. Die giftigen Lupinensorten wurden stetig aus dem Genpool verdrängt, wodurch es heute fast ausschließlich essbare Lupinensorten, landläufig Süßlupinen gibt.
Der wichtigste Bestandteil der Lupinensamen ist das sehr hochwertige Eiweiß, das die Lupine zu einem wertvollen Konkurrenten, wenn nicht gar Ersatz für andere eiweißhaltige Nutzpflanzen macht. Die Kombination der Inhaltstoffe macht sie zudem zu einer Alternative für Menschen, die durch gezielte Ernährung Gewicht verlieren wollen.
Die Inhaltsstoffe auf einen Blick
• Hoher Eiweißgehalt (>35%)
• Eiweiß in Form aller essentiellen Aminosäuren (z.B. Cystein und Lysin)
• Geringer Fettgehalt (~5%), mehrfach ungesättigte Fettsäuren
• Reich an Mineralstoffen (z.B. Eisen, Magnesium, Kalium)
• Reich an Ballaststoffen und Sekundären Pflanzenstoffen
Eiweiß und Aminosäuren
Das Lupineneiweiß ist mit einem Anteil von über 35% der wichtigste Inhaltsstoff der Lupinensamen. Im Vergleich dazu enthalten die Sojabohnen zwar knapp 5% mehr Eiweiß, jedoch kann das Eiweiß der Lupine als höherwertig eingeschätzt werden. Der Grund: Im Lupineneiweiß sind alle für den Körper essentiellen Aminosäuren enthalten. Damit könnte die Versorgung des Körpers mit Eiweiß notfalls gänzlich ohne andere Produkte sichergestellt werden. Dadurch ist die Lupine vor allem für Menschen interessant, die auf Soja- oder Milcheiweiß allergisch reagieren.
Fette und Kohlenhydrate
Die Lupine enthält vergleichsweise wenig Fette und Kohlenhydrate. Damit ist sie eine ernst zu nehmende Ernährungsmethode, wenn es darum geht, überflüssige Kilos los zu werden. In den Samen der Lupine finden sich nur ca. 6% Fett. Damit enthält sie nur ein Drittel Fett im Verhältnis zur Sojabohne. Im Lupinensamen enthaltenes Fett besteht fast vollständig aus ungesättigten Fettsäuren. So sind knapp 50% der enthaltenen Fette die so genannte Omega-6-Fettsäure Linolsäure. Die Kohlenhydrate sind fast nicht direkt verwertbar. Mit einem Anteil von 5-10% sind zudem sehr wenige Kohlenhydrate in den Lupinensamen enthalten. Durch ihren Aufbau haben sie keinen nennenswerten Einfluss auf den Blutzuckerspiegel des Menschen. Gerade bei einer Ernährungsumstellung, die zur Gewichtsabnahme führen soll, ist die Vermeidung von Heißhunger sehr wichtig. Ein ganz wichtiger Vorteil der Lupine ist die Glutenfreiheit. Sie ist also auch für Personen mit Unverträglichkeit gegen Gluten interessant.
Vitamine und Spurenelemente
Die Lupine beinhaltet eine Vielzahl von wichtigen Vitaminen und Spurenelementen. Die Kombination der enthaltenen Fettsäuren mit den Carotinoiden und dem Vitamin E verhindert, dass die Fettsäuren bei langer Lagerung an Gehalt verlieren. Gleichzeitig stellen die genannten Vitaminen einen Zellschutz dar, da sie als Antioxidantien aktiv werden. Das enthaltene Vitamin B1 ist für die Verarbeitung der Kohlenhydrate enorm wichtig. Lupinensamen enthalten einige für den Körper lebenswichtige Spurenelemente. Kalium beispielsweise ist sehr wichtig für einen funktionierenden Wasserhaushalt, Eisen als Hauptbestandteil der roten Blutkörperchen sorgt für eine gute Sauerstoffversorgung. Kalzium und Magnesium sind wichtig für ein stabiles Knochengerüst und für eine funktionierende Kommunikation zwischen Nerven und Muskeln.
Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe
Der hohe Gehalt an Ballaststoffe sorgt für eine funktionierende Verdauung und kann senkend auf den Cholesterinspiegel wirken. Die in den Lupinensamen enthaltenen Isoflavonoide haben ebenfalls eine antioxidative Wirkung und stehen im positiven Verdacht, die Entwicklung von Krebszellen zu hemmen. Die Lupine enthält außerdem kein Purin und ist damit vor allem für Gichtpatienten interessant. Im Gegensatz zu anderen Hülsenfrüchte gibt es weniger blähende Inhaltsstoffe und damit ist die Lupine wesentlich bekömmlicher.
Die Lupine als Allergen
Während die Lupine für Menschen mit Unverträglichkeit gegenüber Milcheiweiß oder Gluten eine sehr günstige Alternative darstellt, die zudem viele für den Stoffkreislauf wichtige Stoffe liefert, kann sie bei Allergikern als Auslöser für Beschwerden gelten. Die Lupine ist als eines der 14 bekannten Hauptallergene kennzeichnungspflichtig. Das heißt, Lebensmittel mit Anteil an Lupineneiweiß müssen auf der Verpackung entsprechend gekennzeichnet werden.
Dabei ist als Allergieauslöser ein bestimmter Teil der Proteine, die Conglutine, ermittelt worden. Diese Sensibilisierung kann allein auf die Bestandteile der Lupine zurückzuführen sein, oder sie ist die Folge einer so genannten Kreuzallergie.
Viele Lebensmittel führen aufgrund ihrer botanischen Verwandheit zu ähnlichen Allergien wie der eigentliche Auslöser. Die bekannteste Kreuzallergie der Lupine ist die Sensibilität gegenüber Erdnüssen. Jedoch gibt es auch einige andere Quellen, die früher oder später eine Kreuzallergie gegenüber der Lupine auslösen können. Zu diesen Primärquellen zählen andere Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen und Sojabohne, aber auch Klee und Luzerne. Weniger häufig treten Kreuzallergien gegen Lakritze, Johannisbrot und ähnliche Stoffe auf.
Die Vorteile der Lupine bei der Ernährung
• Leicht verdaulich
• Enthält kein Gluten (optimal für Glutenunverträglichkeit)
• Enthält keine Stärke (dadurch geringe Auswirkungen auf Blutzuckerspiegel)
• Enthält kein Cholesterin
• Enthält kein Purin (optimal für Gichtpatienten
• Ersatz für Milcheiweiß (optimal für Laktose Intoleranzen)
• Für Veganer geeignet
Hochwertiges Eiweiß für die Ernährung
Für Menschen, die die Ernährung nicht nur als Genuss sehen, sondern die ihren Körper möglichst optimal mit allen notwendigen Stoffen versorgen möchte, stellt die Lupine eine sehr gute Alternative dar. Eiweiß ist nachweislich einer der wichtigsten Stoffe für den menschlichen Körper, der vor allem für die Muskulatur eine immense Bedeutung hat. Die Versorgung des menschlichen Körpers mit hochwertigem Eiweiß ist schon deswegen wichtig, da die benötigten Stoffe sonst aus körpereigenen Zellen entzogen werden.
Isst man beispielsweise nach dem Sport das Falsche, so holt sich der Körper das benötigte Eiweiß unter Umständen genau dort, wo wir eigentlich an Muskelmasse gewinnen wollten. Die Folge ist ein Absinken der Muskelmasse mit Folgen, die Viele gar nicht bedenken. Sinkt der Grundumsatz der Muskulatur, so werden die aufgenommenen Kohlenhydrate nicht mehr verbraucht, sondern in den Fettzellen gespeichert. Eine der vielen Formen des Jojo-Effektes.
Eine hochwertige Eiweißquelle wie die Lupine hat aber noch andere Vorteile. Viele andere Produkte, die wir täglich als Nahrung zu uns nehmen, stören das hormonelle Gleichgewicht. So sorgen Weißmehlprodukte zum Beispiel dafür, dass der Insulinspiegel steigt. Eine Folge davon ist die Öffnung der Zellwände für den Blutzucker. Dort soll er eigentlich verbraucht werden. Geschieht dies nicht, wird der Zucker in der Zelle gespeichert und wird über kurz oder lang zu einer Fettreserve.
Fettarmes Eiweiß wie die Samen der Lupine wirkt im Körper sozusagen entgegengesetzt. Über die Aufnahme von Eiweiß wird Glukagon begünstigt. Dieses Gegenhormon zum Insulin bewirkt ganz einfach, dass der Blutzuckerspiegel eben nicht schwankt und wir in der Folge des Absinkens Heißhunger bekommen. Das Sättigungsgefühl hält nach der Mahlzeit länger an und die Hormone agieren ausgewogen. Gleichzeitig kann das Glukagon die Fettreserven im Körper aufschließen und unterstützt somit den Körper beim Abnehmen.
Die Vorteile gegenüber anderen Eiweißlieferanten
Die Lupine als recht anspruchslose Pflanze stellt eine in der Umweltbilanz günstige Alternative gegenüber den bekannten Eiweißquellen dar. Wer nicht auf tierisches Eiweiß verzichten kann oder will, der sollte sich dennoch bewusst sein, dass für die Erzeugung von Fleisch, Eiern und Milch einiger Aufwand betrieben werden muss. Neben den Kosten für die Nahrungsmittel entstehen in der modernen Tierhaltung vor allem hohe Kosten durch den späteren Transport und die Verarbeitung der Lebensmittel. Die Lupine kann hingegen wohnortnah angebaut werden. Da sich die Pflanzen selbst düngen und mit kargen Böden gut zurecht kommen, bilden sie eine sehr kostengünstige Variante im Anbau.
Wer aufgrund des eigenen Geschmacks oder der ethischen Bedenken gegenüber der Massentierhaltung auf Produkte wie Käse, Milch und Eier zurückgreift, der macht sich zwar sicher mitunter nicht mit Schuld an der Ausnutzung der Nutztiere, aber nutzt eben auch sekundäre Eiweißquellen, die nicht ohne primäre Quellen (Futter) existieren können. Ganz zu schweigen von der enormen Produktion an Treibhausgasen, die die moderne Tierhaltung verursacht.
Das Umsteigen auf Meeresprodukte erscheint auch nur auf den ersten Blick wirklich als Alternative. Bedenkt man die Nebenwirkungen des modernen Fischfangs und die auch hier auftretenden riesigen Transportwege, dann stellt die teilweise oder gänzliche Versorgung eine gute Alternative dar.
Die Lupine kann sogar im Vergleich mit Soja, Tofu und Co. punkten. Im Vergleich mit den viel längeren Transportwegen, die diese Produkte zwangsläufig zurücklegen müssen, ist der Ersatz einiger Eiweißprodukte durch die Lupine wirklich die beste Variante.